Archäologen haben in Bremen 7.000 Textilfragmente aus dem 16. und 17. Jahrhundert entdeckt. „Das ist etwas Besonderes, weil Archäologen sonst kaum Stoffe finden“, sagt Dieter Bischof von der Landesarchäologie Bremen. Die Funde seien bundesweit einmalig und europaweit von Bedeutung. Im Bild eine Socke aus der Zeit des 30-jährigen Krieges. Sieht man da etwa eine Käppchen-Ferse?
Der America’s Cup in Barcelona geht allmählich in die heiße Phase. Gerade laufen die Halbfinals, am 26. September starten die finalen Regatten. Wer keine Ahnung vom Segeln hat, – egal, grob gesagt geht es um Formel 1 auf dem Wasser, nur mit Hightech-Booten statt Rennwagen. Überflüssig zu erwähnen, welche Funktionssachen das italienische Team Luna Rossa Prada beim Training wohl trägt. Die Marke steckt im Namen ja schon drin. Überraschender hingegen ist die Highend-Faser, die hier vorwiegend verarbeitet wurde. Kein neuartiges Mondstaubgewebe oder irgendein Super-Polyester, sondern: Merinowolle! Entgegen der allgemeinen Assoziation, dass Wolle automatisch Schwitzen bedeutet, soll Merino nämlich gewissermaßen das Original unter den Performancematerialien sein. Es ist nicht nur atmungsaktiv, sondern auch isolierend, wasserabweisend und elastisch; nachhaltig und angenehm zu tragen ist es sowieso. Neben T-Shirts, Leggings und Hoodies ist in der Ausrüstung der Segler diesmal auch eine wasserabweisende, ultraleichte Windjacke enthalten, die aus 55 Prozent Merino besteht.
Theoretisch könnten sogar Fußballtrikots zu großen Teilen daraus hergestellt werden, heißt es. The Woolmark Company, die Instanz in Sachen Merinowolle aus Australien, ist seit 2019 „technischer Partner“ beim Luna-Rossa-Team, engagiert sich aber generell immer stärker im Sportbereich. Diesen Sommer gab es beispielsweise eine Zusammenarbeit mit Arena, bei der sogar Bademode mit Merinoanteil entwickelt wurde, um gerade im Wasser die Verwendung von Mikroplastik zu reduzieren.
Quelle: Süddeutsche Zeitung vom 22.09.2024; Foto: Tages-Anzeiger
Statt im Getümmel der h&h-Messe halb unterzugehen, beschloss das Ehepaar Schmeichel, in diesem Jahr eine Hausmesse abzuhalten. Bei leckeren Salaten und frisch Gegrilltem konnten man und frau sich in Ruhe einen Überblick über die verschiedenen „Selected Yarns“ verschaffen. Das sonnige und etwas verschlafene Neustadt/Glewe bot dafür den idealen Rahmen.
Die Zahl der Handarbeitsbegeisterten in Deutschland wächst – und die DIY-Community ist deutlich jünger geworden. Das zeigt die aktuelle Studie „Nutzungsverhalten Handarbeiten 2024“, welche die GfK Nürnberg im Auftrag des Branchenverbandes ,Initiative Handarbeit‘ erstellt hat.
85% aller Frauen in Deutschland beschäftigen sich zumindest ab und zu mit Handarbeit (2021: 76%). Lag der größte Anteil der Handarbeiterinnen 2021 noch bei den über 50-jährigen, gibt jetzt die große Mehrheit der 18- bis 29-jährigen an, zu handwerken. Es wird vor allem gestrickt und gehäkelt.
ist ein Herrenhaus auf der schottischen Orkneyinseln Mainland, dessen Ursprünge auf das Jahr 1620 zurückreichen. Besonders interessant fanden wir die Bibliothek des Hauses, denn offensichtlich wurde in diesem Raum nicht nur gelesen, sondern auch Handarbeiten wie z. B. Stricken ausgeführt.
ist einerseits ein französisches Butter-Hefe-Gebäck, aber auch eine Art des Strickens. Unsere liebe Kundin Sue bot gerade einen Kurs dazu an.
Dabei entstand folgendes Merkgedicht:
Willst Brioche du stricken,
Wenn zwei Fäden rechts und links,
Jetzt nicht lange zicken
Und schieben – dann gelingt’s!
Eine Ausstellung dieses Namens zeigt Mahlzeiten und Nahrungsmittel aus textilem Material und untersucht die Tischkulturen im Hinblick auf Fake-Food.
Unterschiedliche Zeitepochen, gesellschaftliche Klassen und Geschmäcker treffen aufeinander und treten zueinander in Bezug. Die Exponate von über 30 verschiedenen Künstler*innen sind wie in einem Restaurant angeordnet. Mit dabei ist ein handgestricktes Buffet der schweizerischen Maschenkünstlerin „Madame Tricot“ alias Dominique Kaehler,
üppig aufgetischt, opulent und erst auf den zweiten Blick alles andere als appetitlich, da in den Strickstücken Menschliches erkennbar ist.
Das Textilmuseum St. Gallen präsentiert diese Ausstellung vom 12. 04. bis 13.10.2024; Infos unter www.textilmuseum.ch
Donata Wender, Fotografin und Ehefrau von Wim Wenders, trug bei den Oscars 2024 ein ganz besonderes Kleid. Ihre handgestrickte Abendrobe bestand aus Videokassetten-Tapes von Filmen ihres Mannes! Für das Modell wurden „Paris, Texas“, „Tokyo-Ga“ und „Himmel über Berlin“ verarbeitet. Das Design stammt von Mira von der Osten, Gründerin des Berliner Labels CRUBA, das auf nachhaltige Mode setzt. Der abgebildete Pullover, Modell VCR, kostet 2.599 EURO…